• Rhystadt Areal. Areal 3

  • Rhystadt Areal. Areal 3

Ein Stück Basler Industriegeschichte

Der Fotograf und World-Press-Photo-Preisträger Roland Schmid aus Basel hat das Areal von Rhystadt AG im Klybeck dokumentiert. Entstanden ist ein zeithistorisches Porträt über ein Gelände, das sprichwörtlich an der Schwelle zwischen Vergangenheit und Zukunft steht. Die Bilder machen das ansonsten für die breite Öffentlichkeit geschlossene Gelände erstmals visuell zugänglich.

Das Areal von Rhystadt AG auf dem Klybeckareal im Norden der Stadt Basel ist eines der grössten Entwicklungsgebiete der Schweiz. Hier, wo einst von Ciba-Geigy, Sandoz, BASF und später Novartis internationale Industriegeschichte geschrieben wurde, wird in den kommenden Jahrzehnten ein neues Quartier für die Stadt entstehen. Zurzeit werden grössere Teile der Gebäude noch von den ehemaligen Firmen oder von neuen Mietern genutzt. Andere sind stillgelegt.

Die Herausforderungen sind gross, denn es geht darum, ein Industriegelände in ein Stadtquartier zu transformieren. Es handelt sich also um ein Grossprojekt von besonderer Dimension. Rhystadt AG strebt dabei die nachhaltige und lebensnahe Entwicklung urbaner Lebensräume in der Region an. Das Ziel lautet «Mehr Basel», im Zentrum steht dabei die Entwicklung des ehemaligen Novartis-Areals im Klybeck zu einem neuen, vielfältigen und durchmischten Stadtquartier.

Bröckelnde Zeitzeugen des wirtschaftlichen Aufschwungs

Der Fotograf und World-Press-Photo-Preisträger Roland Schmid aus Basel hat das Areal nun für Rhystadt AG dokumentiert. Entstanden sind eindrückliche Aufnahmen eines ohnehin schon eindrücklichen Geländes. Schmid, der kurz zuvor den World-Press-Photo-Award für seine Reportage über grenzüberschreitende Liebe in Zeiten von Corona erhalten hatte, konnte sich frei im Gelände bewegen. An einigen Stellen allerdings in Begleitung von Sicherheitspersonal, nicht, weil es etwas zu verbergen gegeben hätte, sondern weil sich einige der Gebäude in einem baulich schlechten Zustand befinden. Sicherheit geht auf dem nach wie vor der Störfallverordnung unterstehenden Areal vor – weswegen es für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

So werden nun Schmids Bilder zur visuellen Brücke ins Gelände selbst. Die Motive zeugen von einer Zeit, in der in Basel Fabrikarbeit normal war, von einer Zeit, in der das Klybeck zum Arbeiterquartier wurde. Und sie zeugen davon, was heute davon übrig geblieben ist. Schmid hofft aus fotografischer Sicht, dass einige dieser architektonischen Perlen erhalten bleiben. Dem Quartier selbst und den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern wünscht er, dass sich ein gut durchmischter Ort mit einer sinnvollen Nutzung und hoher Lebensqualität entwickelt.

Areal 3: Backsteine und alte Produktionsstätten

Das so genannte Areal 3 gehört sicherlich zu den fotografisch attraktivsten Teilen auf dem Areal von Rhystadt AG. Gleichzeitig ist es aber das am besten abgesicherte: Das Areal gehört zu den ältesten Stätten auf dem Gelände. Entsprechend ist der Zustand der stillgelegten Fabriken. Nach Jahrzehnten der intensiven Nutzung zur chemischen Produktion ist das Gelände heute vollends versiegelt. Die imposanten Aussparungen im Boden stammen von mittlerweile entfernten Tanks und Bottichen.

Areal 2: Lagertanks und Blick auf den Rhein

Das Areal 2 befindet sich am Rhein. Hier stehen heute markante Lagertanks, die massgeblich zum aktuellen Industriecharme an diesem Rheinabschnitt beitragen. Die Gleise der einst auch für die Produktionsstätten im Klybeck wichtigen Hafenbahn separieren das Areal 2 vom benachbarten Areal 1, der zukünftigen Klybeck-Esplanade.

Areal 1: Die künftige Esplanade und das alte Novartis-Hochhaus

Das markanteste Element des Areals 1 ist fraglos das Hochhaus der berühmten Basler Architekten Suter + Suter. Das so genannte WKL-125, so die offizielle Bezeichnung, ist ein Zeitzeuge des modernen Hoch- und Bürobaus. Auf 15 Stockwerken verteilt befinden sich Büros und teils Labors aus vergangenen Zeiten. Der Ausblick über das Klybeck und die Anrainerquartiere sowie über den Rhein ist atemberaubend. Auf dem Dach prangte bis vor wenigen Jahren noch das markante Firmenlogo von Novartis.

Areal 6: Weitläufig und zwischengenutzt

Das Areal 6 grenzt an den Fluss Wiese und verfügt zurzeit über weite Betonflächen, Wendeplätze und eine sogenannte Gleisharfe, wo sich heute noch ausrangierte Tanklastwagen befinden. Einige der Liegenschaften auf diesem Teil des Geländes werden von mehreren Firmen zwischengenutzt.

Areal 6: Das WKL-610, die Kantine

Dieses Gebäude befindet sich an der Kreuzung bei der BVB-Tramhaltestelle Ciba im Kleinbasel. Zum Schluss der Bildergalerie werfen wir einen Blick in die Innenarchitektur des Baus, der einst errichtet wurde, um die Belegschaft auf dem Gelände zu verpflegen.

Alle Bilder in diesem Beitrag: ©Rhystadt/Roland Schmid


Weitere Informationen